FIV Katzen

Wir haben auch Katzen, die das FIV Virus in sich tragen. Die stellen wir Ihnen hier auf der Seite auch kurz vor. Dazu bekommen Sie ein paar Informationen über die Katzenkrankheit FIV.
Da die Katzen (die bei uns leben) sehr gut sozialisiert sind, verstehen sie sich untereinander sehr gut. Deshalb können wir auch mit der Diagnose FIV gelassen umgehen.

Das sind unsere FIVis:

SPEEDY – vermittelt

ist ein kleiner Wirbelwind, der 2016 geboren wurde. Er ist verträglich mit allen und sollte gesicherten Freigang bekommen, da er gerne im Gelände herumflitzt. An fremde Menschen gewöhnt er sich schnell und lässt sich auch gerne streicheln. Er mag alle Katzen und kommt prima mit ihnen zurecht.

Infos über FIV 

Wer bei seiner Katze die Diagnose FIV oder salopp «Katzenaids» erhält – bitte erstmal ruhig durchatmen. Keine Panik. Das ist nicht schön, aber es gibt wesentlich Schlimmeres. Mit gutem Futter, wenig Stress und regelmäßigen Gesundheitschecks mit Blutuntersuchung kann die Katze noch ein langes, glückliches Leben führen. Wird in einem Mehrkatzenhaushalt eine Katze positiv getestet, ist das kein Grund, das Tier abzugeben, wenn sich die Katzen gut verstehen. Beim friedlichen Zusammenleben ist das Ansteckungsrisiko sehr gering. Durch gegenseitiges Putzen, gemeinsame Schlaf- oder Futterplätze stecken sich Katzen nicht mit FIV an. Soziale Wohnungskatzen sind daher weniger gefährdet als Raufbolde. Es ist möglich, eine FIV-positive Katze mit gesunden Tieren zu vergesellschaften, wenn die Tiere sehr friedlich und sozial sind. Außerdem muss man seine Katzen sehr gut einschätzen können. Es bringt nichts, wenn jemand aus Mitleid eine FIV-positive Katze bei sich aufnimmt und dann merkt, dass er es psychisch nicht schafft oder die Tiere nicht passen. Da ein Umzug erheblichen Stress für Katzen bedeutet, wäre es unfair der Katze gegenüber, wenn man sich das Ganze nicht gründlich überlegt hat und das Tier dann wieder abgibt.

Diagnose FIV positiv – es gibt keinen Grund zum verzweifeln
Auf Grund dessen, dass wir unsere Katzen auf FIV testen und die älteren Katzen oft FIV positiv getestet werden, möchten wir Informationen zur Diagnose FIV positiv veröffentlichen:
FIV – «kleiner» Überblick über wichtige Fragen
Was ist FIV?
FIV (felines Immundefizienzvirus) ist quasi bei Katzen was beim Menschen HIV ist: Genau wie Aids beim Menschen führt eine FIV-Infektion zu einer geschwächten Immunabwehr. Eine FIV-Infektion ist nicht heilbar. Und genau wie bei HIV werden auch FIV-Patienten noch immer häufig stigmatisiert.
Wichtig: Nur der Western-Blot-Test weist FIV sicher nach – der Schnelltest kann falsch positiv sein. Deshalb sollte nach dem positiven Schnelltest unbedingt der Western-Blot-Test gemacht werden.
Wie kann sich eine Katze mit FIV anstecken?
FIV wird hauptsächlich durch Bissverletzungen übertragen. Hier einige Ausführungen: Der Virus wird über den Speichel übertragen. Deswegen sind Bisse der Hauptübertragungsweg, hierbei kommt es zu einem direkten Kontakt zwischen dem infizierten Speichel und dem Blut der noch nicht erkrankten Katze.» Quelle: petsnature.de
«Katzen, die sich in der ‘Ruhephase’ der Infektion befinden scheiden nur geringfügig Virus mit dem Speichel aus, so dass eine Ansteckung über Futterschalen so gut wie ausgeschlossen werden kann.» Quelle: laboklin.de
«Übertragen wird das FIV-Virus in erster Linie durch Bissverletzungen (meist im Rahmen von Revierkämpfen, aber auch durch den Nackenbiss beim Paarungsakt), weit seltener erfolgt die Ansteckung von Kitten bei der Geburt oder durch die Muttermilch einer infizierten Kätzin. Außerhalb der Katze ist das Virus äußerst instabil und kann unter normalen Bedingungen kaum überleben, das bedeutet, dass eine Ansteckung beim friedlichen Zusammenleben mehrerer Katzen sehr unwahrscheinlich ist.» Quelle: respektiere.com
«Eine Übertragung der FIV-Infektion unter sozial gut angepassten Tieren ist wenig wahrscheinlich, da gut verträgliche Katzen sich nicht bekämpfen und es daher nicht zu Bissverletzungen kommt. So wurden Katzenkollektive beobachtet, in denen während vieler Jahre einzelne mit FIV infizierte Katzen mit nicht infizierten zusammenlebten, ohne dass es zu weiteren Infektionsfällen kam. Das FIV wird zwar durch den Speichel einer infizierten Katze ausgeschieden, verliert aber seine Infektiosität an der Außenwelt sofort.» Quelle: virbac.de

Welche Symptome zeigt FIV?
FIV selber zeigt keine Symptome – es kann aber aufgrund der zunehmend geschwächten Immunabwehr zu sogenannten sekundären beziehungsweise opportunistischen Infektionen kommen.
→ Sekundäre Infektion: Eine sekundäre Erkrankung ist eine, für die das Tier auch ohne Immundefizienz empfänglich ist wie zum Beispiel eine FeLV-Infektion (Katzenleukose)
→ Opportunistische Infektion: Bei fortgeschrittener Immunschwäche kann sich die Empfänglichkeit für gewisse Krankheitserreger erhöhen, die ohne FIV für die Katze kein Problem wären. Das können zum Beispiel verschiedene Viren oder Pilze sein. Die Schleimhäute sind betroffen ebenso wie der Magen-Darm-Trakt. Häufig beobachtete Symptome sind allgemeine Unlust, Zahnfleischentzündungen, Augenerkrankungen (vorwiegend Bindehautentzündung), Schnupfensymptome, bakteriellen Infektionen der Haut, Fieber und vergrößerte Lymphknoten. Erkrankte Tiere haben häufig Durchfall, verlieren an Gewicht oder leiden an zentralnervösen Störungen. Schließlich kann das erworbene Immunschwäche- Syndrom mit tumorösen Lymphknotenveränderungen und Nierenversagen einhergehen.
Krankheitsverlauf: Wie bei jeder Krankheit ist der Verlauf auch bei FIV sehr individuell. Heruntergebrochen aufs Wesentliche: Bei FIV baut sich das Immunsystem nach und nach über die Jahre immer weiter ab – bis ein kritischer Punkt erreicht werden kann, an dem es anfängt zusammenzubrechen. Bis dahin kann das Immunsystem weiterhin gut funktionieren – evtl. etwas langsamer als bei einer FIV-negativen Katze, aber genauso erfolgreich. Hier ist das zum Beispiel ganz gut erklärt (unter «3. Klinische Symptomatik»): Felines Immundefizienz-VirusFIV-positive Katzen können dennoch sehr alt werden und schließlich an was auch immer sterben, das mit FIV gar nichts zu tun hat. FIV ist KEIN Todesurteil.
Ist FIV behandelbar?
Die Meinung der Fachwelt geht hier auseinander: Manche Tierärzte empfehlen bei FIV, das Immunsystem zu unterstützen, andere raten genau davon dringend ab, da es Hinweise gibt, dass eine Immunstimulation zu einer Progression der FIV-Infektion führen kann (siehe auch: «Sollen FIV-Katzen geimpft werden?»). Unsere Tierklinik rät dazu, das Immunsystem von FIV-Katzen möglichst in Ruhe zu lassen, ganz nach dem Motto: «Man soll schlafende Hunde nicht wecken».
→ Wichtig: Erkrankt eine FIV-Katze an was auch immer, wird sie bitte genauso behandelt, wie eine FIV-negative Katze. Es gibt einige Medikamente (zB. Kortison), die bei FIV nach Möglichkeit gemieden werden sollten – im Zweifelsfall sollte aber nicht darauf verzichtet werden, wenn es die einzige Chance auf Heilung einer sekundären Erkrankung ist. Auf keinen Fall sollte man auf medizinische Therapien verzichten, nur weil eine Katze FIV-positiv ist und das Immunsystem das vermeintlich «sowieso nicht schafft».